Junge DGAP Fellowship

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Fellowship – Bewerbung beendet

Auf einen Blick

Projektlaufzeit aktueller Zyklus: 1. Oktober 2022 bis 31. März 2023
Anzahl Fellows: 4
Ort: Berlin und online   
Sprache: Deutsch und Englisch 
Bezahlung und Arbeitsumfang: 450€/Monat; 8 Std./Woche

Veröffentlichung Ausschreibung Zyklus 2023/2024: Juli/ August 2023

Die Junge DGAP

Die 2008 gegründete Junge DGAP bietet mit innovativen Veranstaltungsformaten auf den außenpolitischen Nachwuchs zugeschnittene Programme. Diese sind als zusätzliche Angebote für alle DGAP-Mitglieder unter 35 Jahren zu verstehen, die darauf abzielen, sich zu Themen wie Ausbildung, Berufseinstieg und Karriere zu informieren und zu vernetzen. Wir rufen insbesondere auch unsere jungen Mitglieder dazu auf, sich selbst zu engagieren, z.B. Veranstaltungen selbst zu initiieren und durchzuführen. Die Junge DGAP möchte ihren Mitgliedern eine hilfreiche, inspirierende Plattform bieten, um selbst außenpolitisch aktiv und engagiert zu sein und JUNGE Impulse in der Außenpolitik zu setzen!

Programmbeschreibung

Jeder der Fellows entwickelt im Rahmen des Fellowships ein eigenes Policy-Projekt in Zusammenarbeit mit einem Themenschwerpunkt des Forschungsinstituts der DGAP. Fellows haben durch ihre Anbindung an die (Junge) DGAP die Möglichkeit, die Debatten dort mitzuprägen und nach außen als Gesicht der Jungen DGAP in Erscheinung zu treten, z.B. durch die Organisation und Teilnahme an Podiumsdiskussionen oder durch Impulsvorträge. Das Fellowship kann als Sprungbrett dienen, die eigene Expertise einem größeren Fachpublikum bekannt zu machen und Erfahrungen in der Think Tank-Arbeit zu sammeln. Ein Fellowship in der DGAP bietet vielfältige Möglichkeiten, die eigenen Kenntnisse im Bereich der Außenpolitik zu vertiefen und das eigene Netzwerk in Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu erweitern. Bei all dem kann auf die Erfahrung, Expertise und Vernetzung des Forschungsinstituts der DGAP zurückgegriffen werden.

Die fachliche Betreuung während des Fellowships erfolgt durch eine Mentorin oder einen Mentor im jeweiligen Themenschwerpunkt des Forschungsinstituts der DGAP. Diese/r Mentor/in ist Ansprechpartner/in zu allen inhaltlichen Fragen und unterstützt die Fellows bei der Entwicklung und Umsetzung eines innovativen Policy-Projekts, gibt Hilfestellung und öffnet Türen in die Policy-Welt.

Zielgruppe

Wir suchen hochmotivierte Studierende (mind. mit abgeschlossenem Bachelorstudium) oder Young Professionals (bis 35 Jahre) mit starkem Interesse an außenpolitischen Fragestellungen. Wir suchen nach Kandidatinnen und Kandidaten abseits der klassischen Politikwissenschaften, deren fachlicher und methodischer Hintergrund das Profil der Teams im Forschungsinstitut ergänzt, z.B. fortgeschrittenes Studium/Studienabschluss in Data Science, Informationsdesign, Bildende Kunst, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation, Zukunftsforschung, New Work oder Design Thinking oder anderer Disziplinen. Mit ihrem fachlichen und methodischen Hintergrund unterstützen die Fellows das Pilotieren innovativer Ansätze in der Analyse, Beratung und Kommunikation von Außenpolitik in Zusammenarbeit mit den Expert/innen der DGAP.

Das Junge DGAP Fellowship möchte die Diversität in der Politikberatung und -gestaltung fördern. Unterrepräsentierte Gruppen werden ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Wir ermutigen insbesondere Menschen mit Migrationsgeschichte, Menschen mit Behinderung und Akademiker/innen der ersten Generation sich zu bewerben.

Eine Mitgliedschaft in der Jungen DGAP ist keine Voraussetzung zur Teilnahme.

Themenschwerpunkte

In Kooperation mit dem Forschungsinstitut der DGAP werden im Zyklus 2022/2023 folgende vier Schwerpunkte von den Fellows bearbeitet:

Thema 1: Komplexe Herausforderung an Innen- und Außenpolitik: der Nexus zwischen interner und externer Sicherheit

Mentorin: Miriam Katharina Heß, Programm Sicherheit und Verteidigung

Fellow: Verena Wingerter

Themenfelder wie Migration, Technologie, Terrorismus, Extremismus und Klima lassen sich durch die klassische Einteilung in Angelegenheiten der inneren und auswärtigen Politik nicht (mehr) adäquat behandeln. Noch tun sich sowohl politische Entscheidungsträger/innen als auch Forschende der Politikwissenschaften und internationalen Beziehungen schwer, innere und äußere Sicherheitspolitik so miteinander zu verknüpfen, dass ein verwertbarer Rahmen entstehen kann. Konzeptionelle Herausforderung ist das Verständnis von „innerer Sicherheit“ in Abgrenzung zu „äußerer Sicherheit“ sowie Fragen nach der Bedeutung von „innen“ als „innerdeutsch“ oder aber „innereuropäisch“. Weiterhin dann diejenigen Aspekte, die als Teil von anderen, nicht europäischen Regionen Teil unserer äußeren Sicherheit sind und diejenigen, die auch als Aspekte unserer inneren Sicherheit zu behandeln sind. Es ist nicht ausreichend, nur innerhalb der einen Disziplin mutig und breit zu denken, es braucht einen der Herausforderung entsprechenden interdisziplinären Blick, um so sowohl konzeptionelle Kernfragen als auch zukünftige Trends, relevante Stakeholder und Themen identifizieren zu können.

Thema 2: China und die Geopolitik digitaler Infrastruktur: Welche Folgen hat die gegenwärtige Lage für Innovation und die technologische Wettbewerbsfähigkeit Europas?

Mentor: Dr. Tim Rühlig, Programm Technologie und Außenpolitik

Fellow: Felix Klein

Europa hat den chinesischen Technologieriesen Huawei weitgehend von seinem Markt verbannt. Doch auch europäische Anbieter verschwinden zusehends vom Aufbau des 5G-Netzes in China. Das wirft Fragen für die Innovationskraft und langfristige technologische Wettbewerbsfähigkeit auf, da auf dem chinesischen Markt eine innovativere Technologie eingesetzt wird. Als kritische digitale Infrastruktur ist die Entwicklung drahtloser Netzwerke zentral für die digitale Wettbewerbsfähigkeit und strategische Autonomie Europas. Wie unterscheiden sich die politischen Rahmenbedingungen und ihre technische Umsetzung im Bereich drahtloser Infrastruktur in Europa und China? Welche Konsequenzen für die Entwicklung künftiger Technologie, insbesondere 6G, ergeben sich? Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf die technologische Wettbewerbsfähigkeit Europas?

Diese Fragen stehen im Zentrum dieses Projekts und beinhalten politische, regulatorische, wirtschaftliche und technologische Dimensionen. Neben der Betreuung durch die DGAP erhalten die Fellows auch Zugang zu einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit anderen europäischen China-Forschenden und IngenieurInnen.

Thema 3: Die verlorene Unschuld des Wetters – Klima-Attributionswissenschaften und ihre praktischen Anwendungen

MentorInnen: Dana Schirwon und Dr. Kai Kornhuber, Zentrum für Klima und Außenpolitik

Fellow: Lea Rahman

Trotz der internationalen Vereinbarungen, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen, bleiben die derzeitigen Emissionsentwicklungen weit hinter den zur Erreichung dieser Ziele zurück und eine radikale Änderung ist nicht in Sicht. Die neue Disziplin der Klimaattribution setzt sich damit auseinander, inwiefern Extremwetter und andere Klimasignale und deren Auswirkungen auf den menschengemachten Klimawandel zurückzuführen sind. Mit dieser Frage werden mittlerweile auch Gerichte weltweit konfrontiert, wenn Staaten oder große Unternehmen mit hohem CO₂-Ausstoß von Betroffenen verklagt werden. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Attributionswissenschaften finden so ihren Weg in Gerichtssäle, um Verursacher verantwortlich und haftbar zu machen. Die Klimaattributionswissenschaft bietet somit Potenzial für die Durchsetzung von effektivem Klimaschutz. Extremwetterattribution verbindet naturwissenschaftliche, geisteswissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Komponenten und ist von zentraler Bedeutung für Klima- und Wissenschaftskommunikation.

Thema 4: Thinking outside the box – neue Perspektiven für die Umsetzung einer Feminist Foreign Policy in Deutschland

Mentorin: Leonie Stamm

Fellow: Jannis Kappelmann

Die neue Bundesregierung verpflichtet sich im Koalitionsvertrag dazu, „im Sinne einer Feminist Foreign Policy Rechte, Ressourcen und Repräsentanz von Frauen und Mädchen weltweit [zu] stärken und gesellschaftliche Diversität [zu] fördern.“ Deutsche Außenpolitik soll somit fortan den Grundsätzen einer Feministischen Außenpolitik (FFP) entsprechen. Die zugrundeliegende Annahme der FFP wurde von der deutschen Regierung als „inklusive, intersektionale Außenpolitik, die die Bedürfnisse der gesamten Gesellschaft reflektiert“ präzisiert. Darüber hinaus ist die Umsetzung bislang unkonkret geblieben.

Feministische Außenpolitik ist ein umfassender Ansatz, in deren Kern das Prinzip der menschlichen Sicherheit liegt. Sie betrifft zahlreiche Politikfelder. Doch was bedeutet ihre Umsetzung konkret für die deutsche Politik? Ein Strategiepapier zur Implementierung einer FFP, die für Anfang 2023 angekündigt ist, soll Klarheit schaffen. Es muss gewährleisten, dass FFP kontextorientiert an Deutschlands Rolle in einem globalen Gefüge angewandt werden kann. FFP muss sowohl langfristige als auch kurzfristige Antworten liefern und sich hierbei auch mit aktuellen Problemstellungen auseinandersetzen.

Der Bedarf an lösungsorientierten Handlungsempfehlungen und fundierten, kontextorientierten Analysen steigt in diesem Rahmen – insbesondere als Ergänzung zur vorrangig normativ-aktivistischen Behandlung des Themas. Weitere Perspektiven und Disziplinen können helfen, die Umsetzung einer FFP zu definieren und weitere Zusammenhänge für eine umfassende Analyse miteinzubeziehen.

Ein begleitendes Trainingsprogramm

Neben der fachlichen Betreuung profitieren die Fellows von einem strukturierten Trainingsprogramm, welches in Zusammenarbeit mit dem Impact & Innovation Lab durchgeführt wird. Es begleitet die Fellows im Prozess der Umsetzung ihrer Policy-Projekte. In interaktiven Workshops vermitteln Expertinnen und Experten praktisches Wissen, Instrumente und wichtige Rahmenbedingungen für innovative und wirkungsvolle Think-Tank-Arbeit. Darüber hinaus finden verschiedene Networking-Aktivitäten statt, bei denen die Fellows die Möglichkeit haben, Ihre Mentorinnen und Mentoren besser kennenzulernen und sich mit anderen Mitarbeitenden der DGAP und darüber hinaus auszutauschen.

Die Teilnahme an den Trainingsmodulen ist verpflichtender Bestandteil des Fellowships. Das Curriculum ist wie folgt aufgebaut:

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Visual Grafik-Projekte

Die DGAP behält sich Programmänderungen jederzeit vor.

Wenn die COVID-19-Pandemie keine persönlichen Treffen zulässt, werden alle Schulungen online oder hybrid durchgeführt. 

Anforderungen  

Von allen Fellows wird eine aktive Teilnahme an allen Trainingsmodulen und den monatlichen Jour Fixe-Terminen sowie die eigen- und selbstverantwortliche Arbeit an den individuellen Policy-Projekten erwartet. Zwischen DGAP und den Fellows wird ein Fellowship-Vertrag geschlossen, der die beiderseitigen Rechte und Pflichten festlegt. Nach erfolgreicher Teilnahme an mindestens 80 Prozent aller Pflichtmodule und der Durchführung des Policy-Projekts erhalten die Fellows Zertifikate für ihre Teilnahme am Fellowship sowie eine einjährige kostenfreie Mitgliedschaft in der DGAP.

Sprache

Für das Fellowship sind sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse erforderlich. Die Arbeitssprache mit den Mentorinnen und Mentoren sowie bei angestrebten Publikationen oder Veranstaltungen kann individuell gewählt werden; die Trainingsmodule finden auf deutscher Sprache statt. Die Arbeitssprache in der DGAP ist überwiegend Deutsch. 

Bezahlung und Arbeitsumfang

Fellows erhalten monatlich eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 450,-€ (Minijob-Basis). Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 8 Stunden. Es gilt zu beachten, dass künftige Fellows in Deutschland gemeldet sein müssen.
 
Falls sich der Wohnort in Deutschland außerhalb Berlins befindet, werden Reisekosten und Unterkunft während der drei Trainingsmodule im Rahmen der DGAP-Richtlinien übernommen.

 

Kontaktperson

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Publikationen