Im Jahr 2024 werden weltweit rund 70 Wahlen abgehalten. Künstliche Intelligenz (KI) beginnt bereits jetzt, Wahlkampfstrategien zu revolutionieren, die Automatisierung von Wahlverfahren zu beschleunigen und die Erstellung von Inhalten und Desinformationen im großen Stil zu ermöglichen, die die Stimmung der Wähler beeinflussen. Insbesondere die EU-Parlamentswahl im Juni und die US-Präsidentschaftswahl im November werden für dieses „KI-Wahljahr“ von großer Bedeutung sein. Angesichts der schnellen und zunehmenden Integration von KI in politische Kampagnen und Wahlprozesse sowie der Verbreitung von Social Bots und Deepfakes ist es von entscheidender Bedeutung, sowohl die Risiken als auch die Chancen zu erkennen, die KI für die Integrität demokratischer Wahlen darstellt.
Die KI/Demokratie-Initiative (AI/Democracy Initiative) der DGAP konzentriert sich auf die Untersuchung der Auswirkungen von KI auf globale Wahlprozesse im Superwahljahr 2024. Ihr Ziel ist es, eine öffentliche Debatte über die potenziellen Risiken und Vorteile dieser Technologie anzuregen, um das Vertrauen zu stärken, das für den Schutz der Demokratie und die Legitimität von Wahlprozessen unerlässlich ist.
Mithilfe einer Kombination aus quantitativer und qualitativer Forschung zu den diesjährigen Wahlen in den USA, der EU, in Brandenburg, Sachsen und Thüringen sowie in Mexiko, Ghana, Südafrika und Indien will die KI/Demokratie-Initiative eine solide Grundlage für ein differenziertes Verständnis der Auswirkungen von KI auf Wahlprozesse schaffen. Die Forschungsergebnisse sollen dafür genutzt werden, um mit Blick auf die Bundestagswahl 2025 evidenzbasierte Best Practices für eine widerstandsfähigere Demokratie zu empfehlen. Darüber hinaus möchte die Initiative die wichtigsten Akteure durch kontinuierliche Kommunikation und Veranstaltungen befähigen, die Auswirkungen von KI-Eingriffen zu verstehen und zu verhindern.
Share
Expert*innen
