Zivile Stabilisierung

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  1. Glossar

Deutschland ist in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten internationalen Akteure im Bereich zivile Stabilisierung geworden – und einem der größten Geber. Zivile Stabilisierung hat dabei das Potenzial, eine zentrale Säule deutscher Außen- und Sicherheitspolitik in von Konflikten betroffenen Regionen zu werden. Damit verbunden ist der politische Anspruch, sich in besonders fragilen Staaten gestaltend einzubringen. Dies geht mit vielfältigen Risiken einher. Damit alle relevanten Stakeholder dennoch erfolgreich agieren können, braucht es eine funktionierende und gut informierte Zusammenarbeit aller Beteiligten im Sinne eines vernetzten Ansatzes.

Das DGAP-Projekt „Zivile Stabilisierung – friedenspolitisches Bindeglied für erfolgreiche Sicherheitspolitik“ hatte zum Ziel, das Verständnis von Stabilisierung als Politikfeld zu stärken, die verschiedenen Stakeholder zur Diskussion der Probleme zu ermächtigen und dabei die Öffentlichkeit nachhaltig für die außenpolitische Debatte zu sensibilisieren. Die Forschungsarbeit sollte bisherige Erfahrungen mit deutscher Stabilisierungspraxis explizit aufarbeiten, um Ansatz- und Diskussionspunkte für abteilungs- und ressortübergreifende Reflexions- und Lernprozesse anzustoßen bzw. fortzuentwickeln sowie weitere Strahlkraft für das Thema in der Politik zu entfalten. So sollte die Wirksamkeit und Effizienz der deutschen Stabilisierungsbemühungen gesteigert und die nationale Landschaft von Akteurinnen und Akteuren nachhaltig in ihrer Zusammenarbeit gestärkt werden.

Wie man Grundlagen für Frieden und Stabilität in einer zunehmend instabilen Welt schafft und was Stabilisierungspolitik konkret bedeutet, beleuchtete auch der Podcast „Stabil diskutiert – politische Stabilisierung und Friedensförderung“. In vier Folgen sprach Florence Schimmel mit Expert:innen aus Politik, Think-Tanks, Wissenschaft und Zivilgesellschaft über Instrumente für politische Stabilisierung, Krisenprävention und Friedensförderung. Ziel war es, zu erörtern, wie Deutschland besser dazu beitragen kann, Krisen zu verhindern und Stabilität im außenpolitischen Umfeld zu schaffen. 

Die Themen der vier Folgen waren: 1) Stabilisierung als außenpolitisches Instrument; 2) Rückkehr von Staatlichkeit; 3) Demokratie und Rechtsstaatförderung; 4) Sicherheitssektorreform. Ein Transkript des Gesprächs mit der englischsprachigen Expertin Lilian Dawha aus Nigeria finden Sie in diesem PDF-Dokument.

 

Das Projekt wurde vom Programm Sicherheit und Verteidigung der DGAP durchgeführt und vom Auswärtigen Amt gefördert.

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Publikationen

Stabilisierungspolitik nach den Coups im Sahel

Vergleich der Politiken von Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und den USA

Im Sahel regieren zunehmend autoritäre Militärregime, mit denen Zusammenarbeit zu Zielen wie Stabilität und Frieden für Deutschland immer schwieriger wird. Nun stellt sich nach den jüngsten Putschen insbesondere in Mali und Niger die Frage, ob und wie die bisherigen Stabilisierungspolitiken fortgeführt werden können. Seit etwa zehn Jahren verfolgt Deutschland gemeinsam mit den Niederlanden, Großbritannien und den USA eine Stabilisierungspolitik, bei der die Stärkung einer fragilen Regierung im Mittelpunkt steht. Künftig muss Deutschland klarer definieren, welche Partner als legitim betrachtet werden und welche grundlegenden Prinzipien trotz hoher Kontextspezifität maßgeblich sein sollten.

Autor*in/nen
Florence Schimmel
Marco Schäfer
Analyse

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