Negative Emissionen

Zu Seitenabschnitten navigieren

  1. Related content

Der Weltklimarat (IPCC) definiert Negativ-Emissionen als die Entnahme von Treibhausgasen aus der Atmosphäre durch menschliche Aktivitäten (zusätzlich zu der Speicherung von CO2 durch den natürlichen Kohlenstoffkreislauf).

Die Vermeidung beziehungsweise Verminderung von Emissionen stellt eine notwendige Maßnahme zur Bekämpfung des globalen Klimawandels dar, wird allerdings nach einhelliger wissenschaftlicher Meinung nicht ausreichen, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Zum einen wurden bereits große Mengen an CO2 in der Atmosphäre abgelagert, zum anderen muss davon ausgegangen werden, dass auch in hochgradig klimafreundlichen Gesellschaften und Wirtschaftssystemen ein residueller Ausstoß an Emissionen unvermeidbar bleibt. Für eine Erreichung von Klimaneutralität ist es deshalb erforderlich, den verbleibenden Ausstoß von Emissionen durch die Entnahme von C02 aus der Atmosphäre - sogenannte negative Emissionen - auszugleichen. Auf diese Weise wird das Ziel der „Netto-Null-Emissionen“ verfolgt. Die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre kann allerdings kein Ersatz für das rasche Vermindern von Emissionen sein, die insbesondere durch das Verbrennen von fossilen Brennstoffen entstehen.

Die Entnahme von Treibhausgasen, insbesondere CO2, kann sowohl auf künstliche als auch auf natürliche Weise erfolgen. Die natürliche CO2-Speicherung erfolgt im AFOLU-Sektor etwa durch den Erhalt und Ausbau sogenannter natürlicher Kohlenstoffsenken, insbesondere Wälder und Moore. Maßnahmen wie die Aufforstung von Wäldern, Wiederbewaldung und Wiedervernässung von Mooren machen heute den ganz überwiegenden Teil der negativen Emissionen aus. An der künstlichen Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre wird zwar seit Jahrzehnten geforscht, dennoch sind die existierenden Verfahren energie- und kostenintensiv. Die Skalierbarkeit der künstlichen Entnahme signifikanter Mengen von CO2 ist umstritten.

Share