Klimabedingte Verluste und Schäden („Loss and Damage“) beschreibt bereits eingetretene negative ökonomische, kulturelle und gesellschaftliche Folgen des Klimawandels. Zurückzuführen ist dies auf die Erkenntnis, dass kein noch so großer Beitrag zur Eindämmung der Klimakrise und zur Anpassung an Klimafolgen alle negativen Auswirkungen des Klimawandels verhindern kann. Stattdessen sind teils irreversible Verluste bereits eingetreten und würden insbesondere bei einer Erderwärmung von mehr als 1,5 °C über dem vorindustriellen Zeitalter rapide zunehmen. Während „Schäden“ im Grundsatz rückgängig gemacht oder kompensiert werden können, sind „Verluste“ unwiederbringlich und werden auch stark mit der Gefährdung von Menschenleben in Verbindung gebracht.
Seit seiner Einführung im Jahr 1991 im Zusammenhang mit kleinen Inselstaaten haben sich Staaten im Rahmen der UN-Klimarahmenkonvention (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) verstärkt dem Thema angenommen, insbesondere im Jahr 2013 mit der Schaffung des Warschauer Internationalen Mechanismus für Schäden und Verluste, der den Auftrag hat, das Wissen um und die Aktivitäten zur Behandlung von Schäden und Verlusten zu verbessern. Mit der Entwicklung des Mechanismus wurde auch die Verbindung zwischen klimabedingter Migration und Schäden und Verlusten gestärkt, indem das Thema zu einem seiner strategischen Arbeitsbereiche erklärt wurde.
Das Thema wurde auf der Weltklimakonferenz COP27 diskutiert, bei der sich Staaten nach jahrelangen Bemühungen seitens der Länder des Globalen Südens auf die Errichtung eines Fonds für Schäden und Verluste für gefährdete Länder einigten. Auf der COP28 in Dubai machten Staaten erste Zusagen für 700 Millionen US-Dollar für die Befüllung des Fonds (Stand 7.12.2023). Dieser Betrag muss in den kommenden Jahren signifikant erhöht werden, um Bedarfe in dreistelliger Milliardenhöhe zu decken.