Der Begriff „Land Use, Land Use-Change and Forestry“ (LULUCF) umfasst verschiedene Formen der Landnutzung und des Managements von Ökosystemen, einschließlich der Waldwirtschaft (nicht inkludiert ist die Landwirtschaft, die als separater Sektor gezählt wird – siehe auch Begriff AFOLU).
Intakte Ökosysteme sind für den Klimaschutz auf vielfache Weise relevant. Erstens binden Wälder, Moore und andere Naturgebiete Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Atmosphäre und speichern es langfristig. Sogenannte CO2-Senken tragen damit auf natürliche Weise zur Verminderung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre bei. Zweitens bieten intakte Ökosysteme einen natürlichen Schutz vor Klimafolgen: Grünflächen und Gewässer nehmen in Regenperioden Wasser auf, Bewaldung und Grünflächen bieten Schutz vor Hitze und Mangroven oder Dünen schützen auf natürliche Weise vor Stürmen und dem Meeresspiegelanstieg. Drittens sind intakte Ökosysteme und die Erhaltung der Biodiversität wichtige Grundvoraussetzungen für den Erhalt von Tieren und Pflanzen und erfüllen zahlreiche Ökosystemleistungen für den Menschen.
Für die Begrenzung der Erderwärmung und die Erreichung der Pariser Klimaziele spielt der natürliche Klimaschutz auch in der kurzen bis mittleren Frist eine große Rolle. So zeigte eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2017, dass der Erhalt, die Wiederherstellung und das verbesserte Management von Ökosystemen über ein Drittel der Emissionsminderungen erbringen könnte, die bis 2030 notwendig wären, um die Erderwärmung mit hoher Wahrscheinlichkeit auf unter 2°C zu begrenzen. Trotz dieser Potenziale werden im LULUCF-Sektor aktuell global mehr Emissionen ausgestoßen, als aus der Atmosphäre gebunden werden, sodass der Sektor ein Netto-Emittent von Treibhausgasen ist.
In Deutschland fällt das Handlungsfeld LULUCF als sogenannter natürlicher Klimaschutz unter die Hauptzuständigkeit des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).