Klimamigration

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Klimamigration oder klimabedingte Migration beschreibt die permanente oder vorrübergehende Änderung des Aufenthaltsortes einer Person beziehungsweise Personengruppe aufgrund von Umweltveränderungen durch den Klimawandel.  Diese Veränderungen treten plötzlich (rapid-onset) oder fortschreitend (slow-onset) auf und zwingen Menschen dazu, ihren Wohnort dauerhaft oder zeitweise zu verlassen. Die Vertreibung kann als Folge von Zerstörung durch Naturkatastrophen eintreten oder aufgrund von drohenden und schleichenden Umweltveränderungen systematisch geplant werden (geplante Umsiedelung).  Doch trotz hoher Klimarisiken können oder wollen Bevölkerungsgruppen aus verschiedenen Gründen, darunter wegen fehlender Ressourcen, ihre Heimat nicht immer verlassen. Dabei kann auch das Geschlecht der betroffenen Person eine Rolle spielen. Die Art der Migration unterscheidet sich je nach Region und Situation der Betroffenen stark und findet meistens innerhalb des eigenen Staates statt.  

Im Jahr 2022 gab es laut der Beobachtungstelle Interne Migration (Internal Displacement Monitoring Centre) 32,6 Millionen Binnenvertriebene aufgrund von Naturkatastrophen, hauptsächlich von Stürmen und Überschwemmungen. Ein Teil dieser Extremwetterphänomene steht in Verbindung mit der Klimakrise, denn ihre Frequenz und Intensität erhöht sich zunehmend.  

Bei Projektionen über zukünftige Migrationsverläufe in Zusammenhang mit Klimafolgen stehen Wissenschaftler:innen vor der Herausforderung begrenzter Datenverfügbarkeit. Zudem können nicht nur verschiedene Emissionsszenarien die Klima-Migrationsmuster beeinflussen, sondern etwa auch sozioökonomische Ungleichheit oder das Bevölkerungswachstum. Unzweifelhaft ist jedoch, dass bei höheren Erwärmungsgraden deutlich mehr Personen dem Risiko von Vertreibung ausgesetzt sein werden.  

Migration ist eine vielschichtige Abwägung zwischen nicht nur ökonomischen, sondern auch kulturellen, familiären und anderen Faktoren. Klimawandelfolgen sind als solche selten die alleinige Migrationsursache, sie beeinflussen aber andere Faktoren. Bei der plötzlichen Zerstörung durch Naturkatastrophen, kann die Möglichkeit zu migrieren zum Instrument der Überlebenssicherung werden. In manchen Fällen ist Migration auch eine effektive Anpassungsstrategie an den Klimawandel.  

Bereits 1990 wurden im wissenschaftlichen Sachstandsbericht des IPCC Migration und Vertreibung als gravierendste Folge des Klimawandels thematisiert, allerdings formell erst 2010 durch das Cancún Adaptation Framework (COP16) in die UN-Klimarahmenkonventionen integriert. Bei der COP19 im Jahr 2013 wurden mit dem Warschauer Mechanismus für Schäden und Verluste auch der Arbeitsbereich „menschliche Mobilität“ und eine Task Force zu Vertreibung gegründet. 

Bei Projektionen über zukünftige Migrationsverläufe in Zusammenhang mit Klimafolgen stehen Wissenschaftler:innen vor der Herausforderung begrenzter Datenverfügbarkeit. Zudem können nicht nur verschiedene Emissionsszenarien die Klima-Migrationsmuster beeinflussen, sondern etwa auch sozioökonomische Ungleichheit oder das Bevölkerungswachstum. Unzweifelhaft ist jedoch, dass bei höheren Erwärmungsgraden deutlich mehr Personen dem Risiko von Vertreibung ausgesetzt sein werden.

Migration ist eine vielschichtige Abwägung zwischen nicht nur ökonomischen, sondern auch kulturellen, familiären und anderen Faktoren. Klimawandelfolgen sind als solche nicht immer die alleinige Migrationsursache, sie beeinflussen aber anderen Faktoren, vor allem bei der plötzlichen Zerstörung durch Naturkatastrophen. Die Möglichkeit zu migrieren, wird somit zum Instrument der Überlebenssicherung. In manchen Fällen kann sie eine effektive Anpassungsstrategie an den Klimawandel sein.

Bereits 1990 wurden im wissenschaftlichen Sachstandsbericht des IPCC Migration und Vertreibung als gravierendste Folge des Klimawandels thematisiert, allerdings formell erst 2010 durch das Cancún Adaptation Framework (COP16) in die UN-Klimarahmenkonventionen integriert. Bei der COP19 im Jahr 2013 wurde mit dem Warschauer Mechanismus für Schäden und Verluste auch der Arbeitsbereich „menschliche Mobilität“ gegründet.

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