Alfred von Oppenheim-Zentrum für Europäische Zukunftsfragen

Im Alfred von Oppenheim-Zentrum für Europäische Zukunftsfragen (AOZ) beschäftigen sich Expertinnen und Experten aus verschiedenen Blickwinkeln mit Entscheidungsfindungen der Bundesregierung. Ziel ist es, Fehleinschätzungen deutscher und europäischer Politik zu vermeiden und, unter anderem mittels strategischer Vorausschau, politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern zu helfen, eine wirkungsvolle Rolle bei der Gestaltung der künftigen europäischen Ordnung zu spielen.

Unsere Themenschwerpunkte im Überblick:

  • Internationalisierung der „Zeitenwende“
  • Kritische Bewertung des deutsch-französischen Einsatzes für eine Reform der EU unter Berücksichtigung der Machtverschiebungen in ganz Europa
  • Analyse der europäischen Entscheidungen in der Verteidigungs-, Sicherheits- und Außenpolitik im Kontext politischer Entwicklungen in den USA
  • Aufzeigen verschiedener Möglichkeiten für die Europäer, Grand Strategy und Geopolitik zu betreiben sowie Werte und Interessen besser miteinander zu vereinen
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Wir sind Forscherinnen und Forschern aus verschiedenen europäischen Ländern, die eine Außenperspektive auf die deutsche Entscheidungsfindung einnehmen, um Fehleinschätzungen und Missverständnisse zwischen Deutschland und seinen Partnern in einer Zeit von europäischen beziehungsweise globalen Machtverschiebungen zu vermeiden.

Indem wir die deutsche Politik und die politischen Entscheidungen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, uns auf die wichtigsten Beziehungen des Landes konzentrieren und die Bedenken seiner Nachbarn und Partner berücksichtigen, helfen wir politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern hierzulande, eine positive Rolle bei der Gestaltung der künftigen europäischen Ordnung zu spielen sowie politischen Verantwortlichen in Europa, eine bessere Zukunft zu gestalten.

Wenn wir über die Zukunft nachdenken, kombinieren wir unser Fachwissen über die historische Entwicklung europäischer Bündnisse, Institutionen und Politiken mit Methoden der strategischen Vorausschau. Und wenn wir über die europäische Ordnung nachdenken, blicken wir über die EU hinaus und beziehen andere europäische und transatlantische Partnerschaften und Institutionen mit ein.

Woran wir handlungs- und praxisorientiert forschen:

Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und die strategischen Versäumnisse der EU in Bereichen wie Verteidigung, Energie und wirtschaftlicher Sicherheit haben deutsche Entscheidungsfindungen in den Mittelpunkt gerückt. Deutschland, lange Zeit Europas wichtigste Status-quo-Macht, steht heute unter dem Druck, seine Politik an neue Zeiten anpassen zu müssen. Die Bundesregierung wird kritisiert, ihren Nachbarn nicht zuzuhören, eigene Interessen nicht zu bedenken beziehungsweise diese nicht zu artikulieren.

Die Leitfragen unserer Forschungsarbeit sind dementsprechend folgende: Wie können wir dazu beitragen, dass Deutschland quasi ein „guter Bürger“ Europas und eine „Team-Macht“ wird? Und wie können wir das tun, wenn der Druck, der auf Deutschland lastet, widersprüchlich erscheint? Denn die Bundesregierung muss ihre Außenpolitik grundlegend ändern, aber gleichzeitig auch als Partner glaubwürdig und berechenbar bleiben. Sie muss sich in einer neuen Weltordnung behaupten, aber auch einen Konsens mit den Nachbarstaaten finden.

Dabei geht es in erster Linie um eine „Europäisierung der deutschen Europapolitik", also darum, Deutschland zu ermutigen, sich zu erklären und seinen Nachbarn entgegenzukommen und dies besser mit seinen Beziehungen zur übrigen Welt, insbesondere zu den demokratischen Partnern, abzustimmen. Durch Projekte wie die „Aktionsgruppe Zeitenwende“ sowie die „Studiengruppe Europapolitik“ wir internationale Perspektiven in die deutsche Debatte über Sicherheit und Wirtschaft ein. Durch unsere langjährige Arbeit zu den deutsch-französischen Beziehungen unterstützen wir die politischen Verantwortlichen in Paris und Berlin im Umgang mit den Spannungen der EU-Erweiterung und -Vertiefung. In unserem Projekt zu den transatlantischen Beziehungen gehen wir der Frage nach, wie die Europäerinnen und Europäer mit dem Euroskeptizismus und dem „Deutschland-Skeptizismus“ in Washington umgehen können, insbesondere wenn es um Verteidigung, Handel und wichtige außenpolitische Fragen geht.

Das AOZ untersucht Optionen, mit denen sich die Europäische Union intern reformieren und Einfluss auf wichtige Fragen der Weltpolitik nehmen kann. Die jüngsten globalen Spannungen haben den Ruf nach „europäischer Autonomie“ und nach einer EU als einer der „drei Großen" genährt, die neben China und den USA die Zukunft der Globalisierung bestimmen soll. Denn durch Reformen und neue internationale Allianzen kann Europa seine Zukunft sichern und gedeihen, anstatt nur zu überleben.

Kontaktperson



 

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Publikationen

Russia

Transatlantic Action Plan
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Transatlantic Action Plan
Autor*in/nen
Torrey Taussig
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Veranstaltungen

Vergangene Veranstaltungen

18:00 - 19:30 | 23 Okt. 2013

Alte Divergenzen, neue Gemeinsamkeiten

Die deutsch-französische Zusammenarbeit nach der Bundestagswahl

Deutschland und Frankreich vertreten vor allem in der Wirtschafts- und Haushaltspolitik immer wieder unterschiedliche Positionen. Ob nach der Bundestagswahl eine neue Dynamik für die Zusammenarbeit zu erwarten ist, diskutieren Matthias Fekl, Abgeordneter der Parti Socialiste in der französischen Nationalversammlung, Petra Sigmund, Leiterin des Frankreich-Referats im Auswärtigen Amt sowie Laure Kaelble und Henning Theobald, beide ehemalige Teilnehmer des Deutsch-französischen Zukunftsdialogs.

Think Tank Veranstaltung
Diskussion
17:00 - 19:00 | 17 Okt. 2013

Noch immer im Aufbau: Der Europäische Auswärtige Dienst

Brussels Briefing in der DGAP mit Gerhard Sabathil und Rosa Balfour über die aktuelle Evaluierung des Dienstes

Eine zentrale Neuerung des Vertrags von Lissabon war die Schaffung eines Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD). Er soll die Hohe Vertreterin der EU für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, Catherine Ashton, unterstützen. Im Juli 2013 stellte diese eine erste Evaluierung des Dienstes vor. Gerhard Sabathil, Direktor für Ostasien, Australien und Pazifik beim EAD und Rosa Balfour vom European Policy Centre, diskutierten in der DGAP über Herausforderungen und Möglichkeiten des EAD.

Think Tank Veranstaltung
Expertenrunde
09:00 | 09 - 13 Okt. 2013

Brücke übers Mittelmeer

Drittes Jahresseminar des Deutsch-französischen Zukunftsdialogs in Marokko

Wie begegnen Deutschland, Frankreich und Marokko den aktuellen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt? Was zeichnet die Unternehmenskultur in den drei Ländern aus? Und wie könnte die Kooperation im Energiebereich künftig aussehen? Diese und andere Fragen diskutierten 30 Teilnehmer aus Deutschland, Frankreich und Marokko während eines viertägigen Seminars in der marokkanischen Hauptstadt Rabat.

Rabat
12:20 - 14:30 | 20 Sep 2013

Indiens neue globale Rolle

Gesprächskreis Transatlantik diskutiert über den Dialog Indiens mit den USA und die inneren Umbrüche des Landes

Jahrzehntelang war das Verhältnis zwischen Indien und den USA angespannt. Zuletzt haben sich die Beziehungen jedoch deutlich verbessert. Wirtschaftlich und gesellschaftlich befindet sich Indien in einem tiefgreifenden Umbruch, der auch die Außenpolitik des Landes beeinflussen wird. Über die Transformationsprozesse und Herausforderungen der größten Demokratie der Welt sprach Ashley Tellis vom Carnegie Endowment for International Peace im Gesprächskreis Transatlantische Beziehungen.

Think Tank Veranstaltung
Diskussion

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