Harte und weiche Macht

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Harte Macht („Hard Power“)

„Harte Macht“ beruht in der Regel auf militärischen Ressourcen. Sie bezieht sich auf die Fähigkeit eines Staates oder politischen Akteurs, einen anderen Staat durch den Einsatz von militärischen und wirtschaftlichen Mitteln zu beeinflussen und seinem eigenen Willen zu unterwerfen, sei es durch militärische Konfliktlösung oder durch Zwang, Androhung oder Ausführung von Wirtschaftssanktionen oder militärischer Intervention. In manchen Fällen bleibt es bei Drohungen, in anderen Fällen folgen Handlungen. 

Geschichtlich betrachtet wird „harte Macht“ gemessen an Faktoren wie Population, Lage, Größe, natürlichen Ressourcen, militärische Stärke und Wirtschaftskraft eines Landes. Je mehr Ressourcen, etwa Militär und Waffen, Wirtschaftsstärke und geographisches Gebiet ein Land hat, desto größer wird das Potenzial, harte Macht erfolgreich einzusetzen. 

Weiche Macht („Soft Power“) 

„Weiche Macht“ ist eine Form der Machtausübung eines Staates oder politischen Akteurs gegenüber anderen Staaten. Sie beruht allerdings nicht auf militärischen Ressourcen, sondern auf Werten, Anziehungskraft und Überzeugungskraft der Akteure. Die Akteure verfügen über die Fähigkeit, andere für sich einzunehmen oder zu ihren Gunsten zu beeinflussen, ohne Zwangsmaßnahmen anzuwenden. Geprägt wurde der Begriff vom US-amerikanischen Politikwissenschaftler Joseph S. Nye.

Als typisches Beispiel für die Verkörperung „weicher Macht“ wird die Europäische Union herangezogen, da ihre demokratischen Werte und Wirtschaftlichkeit als besonders erstrebenswerte Lebensweise gelten.

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