Eine »Friedensmission«, die der Kapitulation den Weg ebnen soll
Ungarn verfolgt seit Beginn des Krieges in der Ukraine eine außenpolitische Linie, die weder die in der Ukraine lebenden ethnischen Ungar:innen unterstützt, noch den Interessen der EU, der NATO oder der Ukraine dient. Die sogenannte ungarische »Friedensmission«, einschließlich eines kontroversen Besuchs in Moskau, widerspricht den Positionen von EU und NATO und schwächt die innere Geschlossenheit beider Bündnisse. Gleichzeitig richtet sich Ungarn damit gegen die ukrainische Linie, indem sie faktisch die Abtretung besetzter Gebiete an Russland unterstützt. Einzig Russland würde von dem unverzüglichen Waffenstillstand, den Ungarn vorschlägt, profitieren. Die Motive hinter diesem einseitigen außenpolitischen Ansatz bleiben unklar, doch wirtschaftliche Abhängigkeiten, wie etwa von russischen Öl- und Gaslieferungen, oder die Interessen regierungsnaher Oligarchen am Bau des Kernkraftwerks Paks, spielen eine zentrale Rolle. Eine solche »Friedensmission« wird Ungarn wahrscheinlich weiter isolierteren, statt Vertrauen von Kyjiw und Moskau sowie den EU- und NATO-Verbündeten zurückzugewinnen.