Politische Strukturwandel in Aserbaidschan und Russland

Hintergrundgespräch mit Ilya Zaslavskiy und Heydar Mirza zu den Auswirkungen auf die Energieindustrie

Datum
17 Februar 2015
Uhrzeit
-
Ort der Veranstaltung
DGAP, Berlin, Deutschland
Einladungstyp
Nur für geladene Gäste

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Vor diesem Hintergrund fand in der DGAP ein Gespräch mit Ilya Zaslavskiy, Robert Bosch Visiting Fellow im Programm für Russland und Eurasien bei Chatham House, statt. Als zweiter Diskutant konnte der unabhängige Aserbaidschan-Experte Heydar Mirza, der zurzeit an der Freien Universität Berlin promoviert, gewonnen werden. Im Zentrum der Ausführungen standen dabei die gegenwärtigen energiepolitischen Herausforderungen für Russland und Aserbaidschan, die Auswirkungen der Ukrainekrise auf die Energieversorgung in Westeuropa sowie die in der Region veränderten Investitionsmuster westlicher Energieunternehmen. Nicht zuletzt wurden auch die wachsenden anti-westlichen Tendenzen innerhalb der russischen und aserbaidschanischen politischen Elite debattiert.

Es wurde festgestellt, dass sich im russischen Öl- und Gassektor zwar ein weitreichender Investitionsstopp westlicher Energieunternehmen beobachten lässt, diese den Markt aber nicht verlassen. Der Eintritt neuer Unternehmen in den russischen Energiesektor werde so zusätzlich erschwert. Russland selbst blicke zunehmend auf China, welches alternative Absatzmärkte für seine Öl- und Gasriesen Rosneft und Gazprom biete. Jedoch schließt Russland mit China insbesondere Verträge zu schlechteren Konditionen ab, als mit europäischen Unternehmen. Für Europa sei die Ukraine weiterhin ein wichtiges Transitland für Öl und Gas aus Russland. Es gelte daher, politische Lösungen für die derzeitigen russisch-ukrainischen Spannungen zu finden.

Aserbaidschan möchte in diesem Zusammenhang als verlässlicher Partner des Westens wahrgenommen werden. Das Land spreche sich zwar gegen die Sanktionen gegen Russland aus, unterstütze aber gleichzeitig die territoriale Integrität der Ukraine. Dem Vorwurf der anti-westlichen Politik des Landes wurde entgegnet, dass nicht alle seine innen- und außenpolitischen Handlungen grundsätzlich gegen den Westen gerichtet sind, sondern vielmehr ein Zeichen der legitimen Verfolgung der eigenen Interessen seien.

Dr. Stefan Meister, Programmleiter Osteuropa, Russland und Zentralasien im Robert Bosch-Zentrum der DGAP, leitete und moderierte die Veranstaltung.

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