Policy-Analysten aus den Ländern des Westlichen Balkans besuchen Brüssel
Die Teilnehmer befassten sich mit Themen wie: dem freien Zugang zu Information, der in dem jüngsten Monitoring-Bericht der EU-Kommission für Kroatien als eine von zehn Reformprioritäten aufscheint; drohenden Exportverlusten, die für das Nachbarland Bosnien-Herzegowina aus dem kroatischen EU-Beitritt entstehen; „Impact Assessment“ der EU-Finanzhilfe oder der Rolle der Zivilgesellschaft in den Beitrittsverhandlungen.
Für Diskussionsstoff sorgten auch das am 10. Oktober 2012 erschienene „Erweiterungspaket“, in dem die EU-Kommission die Fortschritte der Kandidatenländer bilanziert, und der für den 1. Juli 2013 geplante EU-Beitritt Kroatiens.
Vladimir Drobnjak, Botschafter der kroatischen EU-Mission in Brüssel und langjähriger Chefunterhändler bei den Verhandlungen des kroatischen EU-Beitritts, berichtete von der schrittweisen Annäherung seines Landes an die Union, den damit verbundenen Chancen und Schwierigkeiten, und den letzten Vorbereitungen, die das Land vor seinem Beitritt noch treffen muss.
Auch mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments und den Mitarbeitern der Generaldirektion für Erweiterung der EU-Kommission konnten die Teilnehmer des TRAIN-Programms den Stand des Beitritts- und Reformprozesses in den Balkan-Ländern diskutieren.
Nicht eine möglichst rasche und komplikationslose Aufnahme ihrer Länder in die EU sei das vorrangige Ziel ihrer Arbeit, so die grundlegende Botschaft der Think-Tank-Vertreter. Vielmehr stehe der politische und gesellschaftliche Wandel, der mit der Vorbereitung auf einen Beitritt einhergeht, im Vordergrund.
Der Besuch in Brüssel erfolgte im Rahmen des Abschluss-Seminars des diesjährigen TRAIN-Programms (Think Tanks Providing Research and Advice through Interaction and Networking). Gefördert durch das Auswärtige Amt (Stabilitätspakt für Südosteuropa) begleitete TRAIN 2012 acht Think-Tanks aus Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro und Serbien in der Entwicklung ihres Policy Research zu für die EU-Integration ihrer Länder relevanten Themen. Im Anschluss an ihr Treffen in Brüssel werden die teilnehmenden Think-Tanks auch mit politischen Akteuren und der Öffentlichkeit in ihren Ländern den Dialog suchen, um die Ergebnisse ihrer Arbeit vorzustellen.