DGAP Workshop
In Fortsetzung unseres Schwerpunkts Ungarn organisierte das Robert Bosch-Zentrum (RBZ) der DGAP mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes am 23. Juni einen Expertenworkshop zu Ungarn. Das Treffen thematisierte die geostrategischen Perspektiven von Viktor Orbans Regierung nach 2020 – dem Jahr, in dem der neue EU-Haushalt in Kraft treten wird. Dieser wird nächstes Jahr verhandelt und sieht eine deutliche Kürzung von Geldern aus dem Struktur- und Kohäsionsfonds der EU für Ungarn und andere Länder in Mittel- und Osteuropa vor. Der Workshop behandelte die möglichen Konsequenzen der Kürzungen für Orbans Regierung und untersuchte die Fragestellung, ob verstärkte Beziehungen zu Russland und China sich zu einer alternativen Quelle von Kapital und öffentlichen Investitionen in die Infrastruktur entwickeln könnten.
Die Diskussion befasste sich unter anderem damit, wie Ungarn seine Rolle in einem mehrstufigen Europa wahrnimmt. Dabei wurde die wachsende Herausforderung durch Chinas wirtschaftliche Produktionsaktivitäten in einigen Teilen Zentraleuropas bekräftigt, die manchmal als „Hinterhof“ Deutschlands gesehen wird.
Der RBZ-Workshop ermöglichte eine inhaltliche und faktenbasierte Diskussion dieser Themen mit ungarischen Experten und ihren deutschen Kollegen, mit Vertretern aus Politik und Wissenschaft. Die Veranstaltung wurde vom Robert Bosch Zentrum organisiert und in englischer Sprache abgehalten.