Europäischer Binnenmarkt als Wachstumsmotor

Podiumsdiskussion über die Potenziale des gemeinsamen Marktes zur Überwindung der Krise

Datum
15 Oktober 2012
Uhrzeit
-
Ort der Veranstaltung
Europäischen Haus, Unter den Linden 78, 10117 Berlin, Deutschland
Einladungstyp
Nur für geladene Gäste

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Insbesondere die deutsche Öffentlichkeit zeige sich allerdings noch kritischer gegenüber den Errungenschaften des gemeinsamen Marktes als dies im europäischen Durchschnitt der Fall sei, stellte Matthias Petschke, Leiter  der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, fest.

Für die Weiterentwicklung des Marktes sei es daher von zentraler Bedeutung, seine Akzeptanz bei den Verbrauchern, die den Binnenmarkt mittlerweile für selbstverständlich halten, weiter zu steigern, sagte Andreas Schwab, MdEP und Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz.

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung sei die Begrenzung der Roaming-Gebühren innerhalb der EU 2007 gewesen, so Claudia Dörr, Leiterin der Abteilung Europapolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Im gesamten digitalen Bereich bestehe noch Potenzial zur Vertiefung des Binnenmarktes. Damit lasse sich das Vertrauen der Bürger weiter steigern.

Lutz Goebel, Präsident von „Die Familienunternehmer-ASU e.V./Die Jungen Unternehmer-BJU“ rief in Erinnerung, dass der Erfolg des Binnenmarktes auch einem innovativen Unternehmertum und gut ausgebildeten Arbeitnehmern zu verdanken sei. Deshalb könne es sich Europa nicht leisten, wenn beispielsweise junge Ingenieure in Spanien arbeitslos auf der Straße stehen. Der Binnenmarkt könne zudem dazu beitragen, wachstumsfeindliche Strukturen in den Mitgliedstaaten aufzudecken.

Michael Eilfort, Vorstand der Stiftung Marktwirtschaft, plädierte für eine soziale Ausrichtung Marktwirtschaft in Europa und für ein „Weniger ist mehr“ bei der Ausgestaltung des Binnenmarktes: Die EU-Kommission müsse machbare Rahmenpläne aufstellen, die Umsetzung liege jedoch auf mitgliedstaatlicher Ebene.

„Die europäischen Länder haben enorm vom Binnenmarkt profitiert. Ich wünsche mir, dass Deutschland seine Führungsrolle im Binnenmarkt konsequenter verfolgt und seine Märkte weiter liberalisiert“, forderte David Frost, Leiter der Abteilung Europa, Handel und Internationales im britischen Wirtschaftsministerium. Auch zur Überwindung der Krise sehe er noch Potenzial in den Bereichen Energie, Eisenbahn-, See- und Luftverkehr sowie der Mobilität von Arbeitskräften.

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