DGAP-Präsident Tom Enders veröffentlicht „SPARTA“-Positionspapier zur europäischen Verteidigung

DGAP-Präsident Dr. Thomas Enders (ehemaliger Airbus-Vorstandsvorsitzender) hat gemeinsam mit René Obermann (dem früheren Telekom-Chef und Chairman von Airbus), dem Präsidenten des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) Prof. Dr. Moritz Schularick und Dr. Jeannette zu Fürstenberg (Investorin) sowie weiteren Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft ein Positionspapier zur Verteidigung erarbeitet. Im Dokument „SPARTA“ (Strategic Protection and Advanced Resilience Technology Alliance) fordern sie massive Investitionen in Europas Verteidigungsfähigkeit, um technologische Souveränität und militärische Abschreckung zu sichern.

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Technologie als Schlüssel zur Sicherheit

Die Verfasser des Papiers plädieren für gezielte Investitionen in moderne Verteidigungstechnologien wie Drohnensysteme, eine europäische Multi-Domain-Combat-Cloud und Hyperschallwaffen. Auch eine verstärkte nukleare Abschreckung in Kooperation mit Frankreich und Großbritannien wird vorgeschlagen.

Wir brauchen eine technologiegetriebene Verteidigungsstrategie und dürfen nicht den ausgetretenen Pfaden der alten Beschaffungspolitik folgen – insbesondere, wenn es um große Investitionen geht“, betonte Tom Enders im Interview im ZDF heute journal. „Es geht nicht darum, in 20 Jahren neue Waffensysteme zu entwickeln, sondern bestehende Technologien jetzt einsatzfähig zu machen. Der Fokus liegt auf Lösungen für die nächsten drei bis fünf Jahre, nicht auf langfristigen Programmen.“

400 Milliarden Euro für strategische Innovationen

Um Europas technologische Überlegenheit sicherzustellen, fordern die Autoren ein Sondervermögen von mindestens 400 Milliarden Euro über zehn Jahre. Statt konventionelle Rüstungsausgaben zu erhöhen, sollen gezielt Schlüsseltechnologien entwickelt und ausgebaut werden.

Einordnung durch die DGAP

Als unabhängiger Think-Tank begleitet die DGAP außen- und sicherheitspolitische Debatten durch wissenschaftliche Analysen und faktenbasierte Einordnungen. Zurzeit wird das Zentrum Sicherheit und Verteidigung neu aufgebaut. Dabei konzentriert es sich zunächst auf die Zukunft der europäischen Sicherheitsarchitektur, europäische Rüstungskooperation und technologische Modernisierung sowie Integrierte Verteidigung.

Das vollständige Positionspapier finden Sie hier.