Alumni-Konferenz des EU-Middle East Forum

“The MENA Region in Turmoil – Causes and Ways out of the Crises”

Datum
13 - 15 November 2014
Uhrzeit
-
Ort der Veranstaltung
DGAP, Berlin, Deutschland
Einladungstyp
Nur für geladene Gäste

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Seit Beginn der Umbrüche 2011 sind Ereignisse im Nahen Osten und Nordafrika oft unvorhersehbar. Das Aufbegehren der Bevölkerungen hat in vielen Staaten zu erheblichen Veränderungen in lange festgefahrenen Strukturen geführt, wobei die Beschaffenheit des Wandels sehr unterschiedlich ist. Während in Tunesien zwei weitestgehend freie und faire Wahlen stattfanden, herrscht in Syrien Bürgerkrieg. Während Marokko und Jordanien einen von oben auferlegten Reformprozess initiiert haben und die ölreichen Golfstaaten weitgehend stabil erscheinen, drohen Libyen und Jemen zu zerfallen. Indessen hat das Regime in Ägypten dem politischen Islam den Kampf angesagt, während sich der Islamische Staat (IS) rasant in Syrien und Irak ausbreitet.

Dabei bestimmen interne wie externe Akteure und Dynamiken die Entwicklungen in der Region. Die sich verändernden Staaten Nordafrikas sind aufgrund ihrer schlechten Wirtschaftslage von externer Unterstützung abhängig. In Syrien hat sich ein ursprünglich lokaler Aufstand zu einem Stellvertreterkrieg entwickelt. Gleichzeitig scheinen regionale wie internationale Akteure kaum in der Lage, die Geschehnisse und deren unterliegende Dynamiken vollständig zu erfassen.

Vor diesem Hintergrund bot die diesjährige Alumni-Konferenz den Teilnehmern eine Plattform, nicht nur um aktuelle Probleme in der Region und mögliche Lösungsansätze zu diskutieren, sondern auch, um Erfahrungen auszutauschen. Die Teilnehmer diskutierten nationale Herausforderungen in einzelnen Ländern, regionale Phänomene, sicherheitspolitische Fragen und externe Einflüsse. Alumni hielten Vorträge zu einem breiten Themenspektrum, das von Bildungspolitik in Ägypten und der Rolle der Zivilgesellschaft in Marokko über die treibenden Kräfte hinter Saudi-Arabiens Außenpolitik, die Türkei und die EU bis hin zum Bürgerkrieg in Libyen und dem Islamischen Staat reichte. Letzteres Thema wurde mit der zentralen Frage verknüpft, ob die Gruppe eine kurzlebige Erscheinung oder eine neue, anhaltende Realität in einer neu durchmischten regionalen Zusammensetzung darstellt.

Darüber hinaus hatten Teilnehmer die Möglichkeit, eigene Projekte vorzustellen und Projektideen mit Hilfe anderer Alumni neu oder weiter zu entwickeln. In Kleingruppen wurden außerdem Ideen für eine verstärkte Alumniarbeit gesammelt und so werden erste lokale Initiativen bereits umgesetzt. Die beruflichen Hintergründe der Alumni reichen von Stellen in Regierungen, Ministerien und Institutionen wie der EU bis hin zu Universitäten, Think-Tanks, den Medien oder anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen. 

 

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