Vorteil Migration

Doug Saunders über sein Buch „Arrival Cities“ und die Vorzüge einer klugen Zuwanderungspolitik

Datum
16 August 2012
Uhrzeit
-
Ort der Veranstaltung
München, Deutschland
Einladungstyp
Nur für geladene Gäste

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Zum einen beschäftigte sich Saunders mit der Frage nach der Herkunft der Migranten und zum anderen damit, welche Auswirkungen sie auf die Zuzugsgebiete haben bzw. wie die Neuankömmlinge durch ihre neue Umgebung geprägt werden.

Als „arrival cities“ (Ankunftsstädte oder Aufnahmestädte) bezeichnet Saunders vor allem Randgebiete urbanisierter Regionen, in denen Migranten zuerst sesshaft werden. In seinem Vortrag erklärte er, welche enormen Vorteile diese Bevölkerungsbewegungen für die „arrival cities“ haben können, wenn Regierung und Behörden der Region bzw. des Landes richtig mit ihr umgehen. So nannte er beispielsweise die Erhöhung der Nahrungsmittelproduktion als eine positive Auswirkung, die dadurch zustande kommt, dass Urbanisierung im generellen dazu führt, dass herkömmliche Subsistenzlandwirtschaft durch eine modernere ersetzt wird

Migranten sind die zukünftige Mittelschicht

Als einen weiteren positiven Effekt nannte er die Verringerung der Geburtenrate unter dem Gesichtspunkt der zunehmenden Übervölkerung der Erde und der daraus entstehenden Land-, Wasser- und Nahrungsmittelverknappung. Migranten, so Saunders, seien die zukünftige Mittelschicht der „arrival cities“. Seine  Aussagen belegte er mit vielen Beispielen aus vergangenen Migrationsbewegungen, etwa jene in die USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Besonderes Augenmerk richtete Doug Saunders auf die Frage, wie „arrival cities“ zum Erfolg geführt werden können. Zu den Umständen, die den Erfolg erheblich erschweren oder sogar unmöglich machen können, gehören vor allem infrastrukturelle Hindernisse, wie unzureichende Busanbindungen zum Stadtkern oder mangelhafte Programme zur Kinderbetreuung.

Zuwanderung als Chance für die „arrival cities“

Eine weitere Hürde sieht er in der Erlangung der Staatsbürgerschaft, die häufig mit einem langwierigen, komplizierten und überaus bürokratischen Akt verbunden ist. Selbst einfache Maßnahmen, wie eine stärkere Polizeipräsenz, die zu mehr Sicherheit in diesen Gebieten führt, tragen zu einer erfolgreichen Entwicklung bei.

Einwanderungsbewegungen an sich können eine große Chance für die Zuwanderungsregionen sein. Probleme wie Armut und Unruhen in diesen „arrival cities“ sind keine von den Zuwanderern mitgebrachten Probleme, sondern hausgemachte Missstände der „ursprünglichen“ Bevölkerung, der Behörden und der Regierungen.

 

Doug Saunders' Vortrag war eine Veranstaltung des Forum München der DGAP in Zusammenarbeit mit dem Kanadischen Konsulat München, der Deutsch-Kanadischen Gesellschaft e.V., dem Anglo-Bavarian Club Munich e.V., dem Karl Blessing Verlag und dem Bayerisch-Amerikanischen Zentrum.

Format

Vortrag
Zielgruppe
DGAP Regionalforum München
Core Expertise topic
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