Auswertung des DGAP-Archivs begonnen – Unterstützer gesucht!

Studie zur Politikberatung der DGAP vorgestellt

Datum
25 September 2012
Uhrzeit
-
Ort der Veranstaltung
DGAP, Deutschland
Einladungstyp
Nur für geladene Gäste

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Karl Kaiser leitete von 1974 bis 2003 das Forschungsinstitut der DGAP und wirkte in den 60er und 70er Jahren bei der Entwicklung der sogenannten Entspannungspolitik mit. Er hob hervor, dass damals auch in der DGAP ein grundlegender Wandel in der Betrachtung deutscher Außenpolitik stattgefunden habe. „Alte und fest verwurzelte Konzepte wurden auf den Kopf gestellt“. Während nach der Gründung der Bundesrepublik die deutsche Wiedervereinigung als Voraussetzung einer Entspannungspolitik gesehen worden sei, habe man seit den 60er Jahren die Entspannungspolitik als Vorbedingung der deutschen Wiedervereinigung verstanden.

Diskussionen über alternative ostpolitische Ansätze seien jedoch politisch heikel gewesen, da diese neue Sichtweise vor allem in konservativen Kreisen als Anerkennung der Teilung Deutschlands gewertet worden sei. „Doch in der DGAP konnten fernab der Öffentlichkeit und unter Beteiligung aller Meinungen selbst sensibelste Themen diskutiert werden“ blickte Kaiser zurück. Im geschlossenen Raum der DGAP-Studiengruppen habe man den großen politischen Konflikt zurückstellen und das Machbare behandeln können.

Dies, so sind sich Karl Kaiser und Eberhard Sandschneider einig, werde in der Studie von Estelle Bunout mit dem Fokus auf die deutsch-polnischen Beziehungen hervorragend herausgearbeitet. Die Autorin hat für ihre Arbeit nicht nur den umfangreichen Aktenbestand des DGAP-Archivs ausgewertet, sondern auch zahlreiche Interviews mit den damaligen Akteuren – darunter auch Egon Bahr – geführt. Kaiser und Sandschneider setzen sich nun dafür ein, dass die Auswertung des DGAP-Archivs weiter geführt wird und warben hierzu bei den Mitgliedern um finanzielle Unterstützung zur Durchführung eines entsprechenden Forschungsprojekts.

Interessierte können sich auch an Evelyn Rehm - rehm@dgap.org / (030) 25 42 31 40 - wenden.

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Format

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Zielgruppe
Veranstaltung der Gesellschaft
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