Welche energiepolitische Zusammenarbeit mit Algerien für Deutschland und Frankreich möglich und erstrebenswert ist war eins der Themen, die während des zweiten Jahresseminars des Deutsch-französischen Zukunftsdialogs in Lille zur Debatte standen.
Neben einer Podiumsdiskussion zur Reform der Eurozone wurde auch die Frage nach der Wirtschaftskonvergenz zwischen Deutschland und Frankreich diskutiert. Hier wurden Unterschiede vor allem in der Rolle des Staates in der Wirtschaft und der Unternehmenskultur ausgemacht. Der Hinweis auf die blühende Start up-Landschaft im Partnerland wurde als Beitrag zur Wiederbelebung der französischen Wirtschaft aufgefasst.
Mit einer Diskussionsrunde zum Thema Marokko und Impulsreferaten der Projektteilnehmer zu den euro-mediterranen Beziehungen schlug das Seminar zudem eine Brücke nach Nordafrika, wo im Oktober 2013 in Rabat das dritte Jahresseminar des Deutsch-französischen Zukunftsdialogs stattfinden wird. Im Rahmen des Kulturprogramms erkundeten die Teilnehmer auf dem Fahrrad die ehemalige Kulturhauptstadt Europas und besichtigten das Geburtshaus von Charles de Gaulle.
Der Deutsch-französische Zukunftsdialog, der gemeinsam von der DGAP, dem Institut français des relations internationales und der Robert Bosch Stiftung organisiert wird, führt jährlich 20 Nachwuchskräfte aus Deutschland und Frankreich zusammen. Nachdem der Zukunftsdialog 2012 für Berufseinsteiger und Doktoranden aus den Ländern der südlichen Mittelmeerregion geöffnet wurde, findet auch dieses Jahr ein Austausch zwischen deutschen, französischen und marokkanischen Teilnehmern in Marokko statt. So werden die Errungenschaften der deutsch-französischen Freundschaft für weitere Partner fruchtbar gemacht.