Die Diskussion wurde eröffnet durch Beiträge von Banning Garrett und Prof. Eberhard Sandschneider. Karsten Voigt, langjähriger Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-amerikanischen Beziehungen, moderierte die Veranstaltung. Die Panelisten waren sich darin einig, dass China eine wichtige Funktion in der Weltpolitik hat. Allerdings blieb offen, ob das Land diese Rolle auch in einer nach westlichen Maßstäben verantwortungsvollen Weise ausfüllt.
Je nach Blickwinkel wird Chinas Aufstieg entweder als wirtschaftliche und militärische Bedrohung aufgefasst oder als große Chance verstanden. Letztere Sichtweise scheint sich insbesondere in Europa durchzusetzen, vor allem, so die Gesprächspartner in der DGAP, weil Europa im Gegensatz zu den USA als Kontinent nicht an den Pazifik angrenze. Deutschland und die USA teilen zwar Werte und Normen, haben jedoch deutlich voneinander abweichende Auffassungen über den Aufstieg Chinas. Diejenigen, die sich in der Diskussion für eine kooperative Politik gegenüber China aussprachen, stützten sich unter anderem auf eine Statistik, nach der das globale BIP um $22 Billionen höher sein könnte, würden China und der Westen kooperieren statt sich abzuschotten.
Schließlich wurde die Frage der chinesischen Selbstwahrnehmung aufgeworfen. Anscheinend unterschätzt sich China um etwa so viel, wie der Westen es überschätzt. Chinesische Experten und Entscheidungsträger scheinen der amerikanischen Innovationskraft mehr zu vertrauen als die Amerikaner selbst.
Abschließend wurde unterstrichen, dass die transatlantische Agenda das Potenzial habe, eine globale Agenda zu sein. Hierfür müssten Europa und die USA allerdings enger zusammenarbeiten, nicht zuletzt um eine gemeinsame Strategie gegenüber China zu entwickeln.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Programm USA/Transatlantische Beziehungen der DGAP im Internationalen Club des Auswärtigen Amtes.