Stellungnahme der DGAP zur Einstufung als „unerwünschte Organisation“ durch die russische Staatsanwaltschaft

[Berlin, 20. März 2025] Russland hat die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP) zur „unerwünschten Organisation“ erklärt. Die DGAP bedauert diese Entscheidung, da sie den internationalen Dialog erschwert und zur weiteren Selbstisolierung Russlands beiträgt. Damit wird die DGAP Teil einer wachsende Liste von jetzt 207 Organisationen, die in Russland "unerwünscht” sind – darunter 27 deutsche Einrichtungen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. 

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Seit 70 Jahren bietet die DGAP als Think Tank sowie unabhängige Mitgliederorganisation mit über 2.800 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft ein Forum für strategische Debatten. Sie ist eine der zentralen Organisationen in Deutschland für unabhängige und sachliche Russland- und Osteuropaexpertise mit einer Wirkung über Europa hinaus und arbeitet zugleich umfassend zu transatlantischen Fragen, Verteidigungs- und Sicherheitspolitik sowie Klima- und Migrationsfragen.

Die DGAP hat die deutsche Politik und Gesellschaft von Beginn an ausführlich und sachgerecht über den russischen Angriffskrieg und seine Folgen informiert. Diese Arbeit soll durch die Einstufung als unerwünschte Organisation durch russische Behörden diskreditiert werden. Die DGAP wird ihre Arbeit zu Russland, dem Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie zu den geopolitischen Herausforderungen für Deutschland und Europa in vollem Umfang fortsetzen. Gleichzeitig prüft die DGAP die möglichen Auswirkungen dieser Entscheidung auf die Institution, die Mitarbeitenden und die Partner.

Die Einstufung als „unerwünschte Organisation“ ist offenbar Teil einer Strategie, Wissenschaftsfreiheit einzuschränken und unabhängige Forschung zu unterdrücken. Sie soll unabhängige und kritische Stimmen isolieren und diskreditieren und gezielt Verunsicherung schaffen.