Gregor Gysi über die Flüchtlingskrise und Deutschlands Rolle in der aktuellen und zukünftigen Außenpolitik
Im nachfolgenden Interview des Magazin “Disy“ antwortete der ehemalige Vorsitzende der Fraktion Die LINKE, Dr. Gregor Gysi, auf die Frage, ob das „Hochziehen“ der Grenzzäune für Flüchtlinge die Lösung sei, wie folgt: „Zäune zu errichten, ist keine Lösung, sondern eine Problemverschiebung. Eine Weile sind sie nicht sichtbar. Letztendlich werden diese Zäune gestürmt. Man vernebelt einfach ein Problem, anstatt es zu lösen...“
Zu der Frage, wie viele Flüchtlinge noch zu erwarten wären, erklärte er gegenüber „Disy“: „Ich kann das nicht einschätzen, wahrscheinlich werden wir die Millionen-Grenze überschreiten. Es hängt ganz davon ab, ob man die Lage in Syrien stabilisiert.“
Vor dem Interview hatte Dr. Gregor Gysi über die derzeitige Position Deutschlands in Europa und seine Rolle in der aktuellen und zukünftigen Außenpolitik vor geladenem Publikum gesprochen.
Auf die Frage, was Gregor Gysi von der Radikalisierung von politischen Kräften in der Flüchtlings-Politik hält, antwortete er: „Das Problem mit den Flüchtlingen haben nur die Kräfte von Rechts Außen, nicht die Linken. Allerdings finde ich es ärgerlich, wenn linke Kräfte anfangen, mit Gewalt zu reagieren. Das ist immer falsch und indiskutabel.“
Neben der derzeitigen Haltung Deutschlands gegenüber den anderen EU-Ländern und der Rolle von Großmächten, wie den USA und Russland, für die deutsche Außenpolitik, erklärte Dr. Gregor Gysi in einem Vortrag von 45 Minuten seine Ansichten zur Finanzkrise in Griechenland, weiteren Fragen der Flüchtlingspolitik und seiner Zukunftsvorstellung der Europäischen Union.