Der UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock beschreibt den Krieg in Syrien als die „bisher größte humanitäre Katastrophe des Jahrhunderts“. Die Menschenrechtslage ist weiterhin prekär, ein Friedensprozess scheint in weiter Ferne. Der Konflikt, der als Bürgerkrieg gegen die Assad-Regierung begann, weitete sich zum Stellvertreterkrieg ausländischer Mächte aus. Gemeinsam mit weiteren europäischen Staaten leistet Deutschland humanitäre und diplomatische Hilfe in der Region, ist aber nur in sehr begrenztem Umfang auch militärisch aktiv, wie etwa bei der Bekämpfung des sogenannten Islamischen Staates.
Blutige Enthaltung: Deutschlands Rolle im Syrienkrieg“ analysieren die Militärhistoriker Sönke Neitzel und Matteo Scianna, inwiefern die Bundesrepublik der gewachsenen politischen Verantwortung im internationalen Krisenmanagement im Umgang mit der Syrienfrage gerecht geworden ist. Dabei konstatieren sie, dass der deutschen Außenpolitik generell eine strategische Kultur im Umgang mit militärischen Konflikten fehle.
Wir diskutieren darüber mit unseren Referenten:
Prof. Dr. Sönke Neitzel
Professor für Militärgeschichte / Kulturgeschichte der Gewalt am Historischen Institut der
Universität Potsdam
Dr. Bastian Matteo Scianna
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Potsdam
Begrüßung und Moderation:
Maximilian Keller, Regionalleiter Junge DGAP München und Sena Staufer, Vorstandsmitglied Junge DGAP