Vorstellung des Transatlantic Trends Surveys 2014

Datum
10 September 2014
Uhrzeit
-
Ort der Veranstaltung
German Marshall Fund of the United States, Berlin, Deutschland
Einladungstyp
Nur für geladene Gäste

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Die Ergebnisse der Studie wurden von Dr. Constanze Stelzenmüller, Senior Fellow des GMF, vorgestellt. Einen Kommentar lieferte Alison Smale, Leiterin des Berliner Büros der New York Times. Dr. Henning Riecke, Programmleiter USA/Transatlantische Beziehungen DGAP, moderierte die Diskussion.

Der Transatlantic Trends Survey, der bereits zum 13. Mal vom GMF und den beteiligten Partnerorganisationen erstellt wurde, bündelt Umfrageergebnisse aus 13 Ländern. Die maßgeblichsten Aussagen hier:

1. Transatlantische Beziehungen

Die Mehrheit der Befragten aus EU-Staaten plädierte für eine größere Unabhängigkeit ihrer jeweiligen Regierung innerhalb der transatlantischen Beziehungen. Die Befragten in den USA sprachen sich für eine stärkere Lastenteilung aus, und eine knappe Mehrheit von ihnen wünschte sich engere transatlantische Beziehungen.

2. Wirtschaft, Finanz- und Wirtschaftskrise und Immigrationsthemen

Die Mehrheit der Befragten sagte aus, dass die EU nicht genug zur Bekämpfung der Krise getan habe – diese Sicht ist besonders in den südeuropäischen Staaten vorherrschend. Alison Smale wies in diesem Zusammenhang auf die hohe Diskrepanz zwischen den Untersuchungsergebnissen in Deutschland und Frankreich hin: 11 Prozent der Deutschen bewerten das Handeln der EU in der Krise als nicht ausreichend. Demgegenüber zeigten sich 35 Prozent der befragten Franzosen mit dem Handeln der Union unzufrieden. Laut Smale ließe dies auf einen Bruch des deutsch-französischen Tandems schließen, der gefährliche Auswirkungen auf die Entwicklung der EU haben könne.

3. Transatlantische Sicherheitskooperation

Die Befragten äußerten mehrheitlich Zufriedenheit mit der NATO. Im Vergleich zur letzten Umfrage ist ein Anstieg um 10 Prozent zu verzeichnen gewesen. Eine deutliche Mehrheit der Befragten lehnte NATO-Missionen außerhalb des Bündnisgebiets ab. Ein fortdauerndes Engagement der NATO in Afghanistan hingegen wurde von einer Mehrheit der Befragten in der EU und den USA begrüßt.

4. Russland

Zustimmung gab es auch für die politische und wirtschaftliche Unterstützung der Ukraine, selbst wenn diese zu anwachsenden Konflikten mit Russland führen sollte. Eine militärische Unterstützung der Ukraine hingegen wurde von der Mehrheit der Befragten abgelehnt. Das Ansehen der USA und der EU ist unter den russischen Befragten im Verhältnis zur letzten Umfrage von 2012 stark gefallen: 72 Prozent dieser Befragten sagten aus, dass Sie eine nachteilige Meinung von den USA hätten, 52 Prozent von der EU.

5. Migration

In einer Serie von Fragen zur Bewertung der nationalen Einwanderungspolitik zeigte sich bei den Amerikanern eine klare Mehrheit, die eine Legalisierung der bislang illegalen Einwanderer unterstützt. 40 Prozent der europäischen Befragten äußerten den Wunsch nach einer restriktiveren Flüchtlingspolitik ihrer jeweiligen Regierung. Nur eine Minderheit von 20 Prozent in der EU und 18 Prozent in den USA wünschte sich eine weniger restriktive Flüchtlingspolitik ihrer jeweiligen Regierung.

Die Teilnehmer befassten sich in der Diskussion mit den Erhebungsfragen, gingen auf die Rolle einzelner Länder ein und hinterfragten Widersprüche im Antwortverhalten.

Format

Diskussion
Zielgruppe
Think Tank Veranstaltung