Nachdem US-Präsident Joe Biden den Abzug der amerikanischen Truppen verkündet hat, wird auch die Bundeswehr Afghanistan verlassen. Nach fast 20 Jahren militärischem und entwicklungspolitischem Engagement fällt die Bilanz ernüchternd aus: Einiges im Land hat sich zu Besseren verändert. Aber die Stimmung in Kabul und dem Rest des Landes ist angespannt, Die Regierung scheint kaum mehr in der Lage, sich militärisch zu behaupten.
Nach dem Abzug der ausländischen Truppen ist ein Bürgerkrieg, der in einer Machtübernahme der Taliban enden könnte, nicht auszuschließen. Die im Jahr 2020 von der US-Regierung ausgehandelte Vereinbarung zur Sicherung des Abzugs kam den Taliban weit entgegen. Aus dieser Position der Stärke stellten die Taliban die Verhandlungen mit der afghanischen Regierung fast vollständig ein.
Wir wollen mit unseren Panelisten diskutieren, wie wir die Bemühungen der Vergangenheit einschätzen, wo wir stehen und wie es angesichts der prekären Sicherheitslage weiter gehen kann. Insbesondere interessiert die Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen eine Fortsetzung von deutschen und europäischen Stabilisierungs- und Entwicklungsprojekten nicht nur aus humanitärer, sondern auch aus politischer Sicht geboten ist.
Referentinnen und Referenten:
General a. D. Hans-Lothar Domröse, Ehem. Oberbefehlshaber des Allied Joint Force Command Brunssum
Leila Noor, Vorsitzende und Gründerin, Independent Afghan Women Association (IAWA)
Omid Nouripour, MdB, Obmann im Auswärtigen Ausschuss, Bündnis 90/Die Grünen, Deutscher Bundestag
Markus Potzel, Sonderbeauftragter der Bundesregierung für Afghanistan und Pakistan, Auswärtiges Amt
Moderation: Christiane Hoffmann, Stellv. Leiterin, Hauptstadtbüro, Der Spiegel
Begrüßung: Botschafter Rolf Nikel, Vize-Präsident der DGAP
Zur Durchführung des Online-Meetings verwenden wir Zoom. Hinweise zur Datenverarbeitung finden Sie unter https://dgap.org/de/zoom. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass diese Veranstaltung aufgezeichnet wird.
Bei Fragen kontaktieren Sie bitte Yulia Loeva (loeva@dgap.org).