Nach der Münchner Sicherheitskonferenz 2016

Sicherheitspolitische Herausforderungen der transatlantischen Partnerschaft

Datum
17 Februar 2016
Uhrzeit
-
Ort der Veranstaltung
DGAP, Berlin, Deutschland
Einladungstyp
Nur für geladene Gäste

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Die Diskussion widmete sich besonders der Frage, welche Bereiche transatlantische Führung brauchen. Die Diskutanten waren sich darin einig, dass zurzeit ein Mangel an Selbstvertrauen in Europa und der transatlantischen Partnerschaft herrsche und dass die NATO nach wie vor das Rückgrat der Partnerschaft darstelle. Während Russland stark und selbstbewusst auftrete, wirke die transatlantische Staatengemeinschaft unentschlossen und schwach. Eine klare Vorgehensweise gegenüber Russland sei notwendig, um russischen Aggressionen als auch der Flüchtlingskrise zu begegnen, die aus US-amerikanischer Sicht als transatlantische Krise wahrgenommen werde. Damon Wilson sagte, dass die von der transatlantischen Gemeinschaft verhängten Sanktionen entscheidend seien. Auch bewerte die US-Regierung Angela Merkels Einsatz für die Aufrechterhaltung der europäischen Sanktionen äußerst positiv. Gleichzeitig verfolge die NATO-Strategie gegenüber der russischen Föderation einen zweigleisigen Ansatz – sowohl Abschreckung im Osten als auch das Angebot zu einem produktiven Dialog. Die Diskutanten warnten vor einer möglichen russischen Stimmungsmache in Großbritannien, um den Austritt des Landes aus der Europäischen Union zu beeinflussen. Dies würde unweigerlich eine Schwächung der Union nach sich ziehen.

Kritik aus dem Publikum bezog sich auf den Fokus der aktuellen sicherheitspolitischen Debatte auf Putin und den „Islamischen Staat“, denn hierdurch würde der Aufstieg Chinas vernachlässigt: Die Konflikte mit Russland und im Nahen Osten seien eine Herausforderung für die nächsten Jahrzehnte, doch der wachsende Einfluss Chinas sei die zentrale globale Herausforderung für das laufende Jahrhundert.

Damon Wilson ist Executive Vice President des Atlantic Council. Dr. Henning Riecke ist Leiter des Programms USA/Transatlantische Beziehungen der DGAP. Sebastian Feyock, Programmmitarbeiter USA/Transatlantische Beziehungen, moderierte die Veranstaltung. Rund 30 Gäste aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen nahmen an der Diskussion teil. Das Programm USA/Transatlantische Beziehungen dankt der Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin und der Fritz Thyssen Stiftung für die Unterstützung.

Format

Diskussion
Zielgruppe
Think Tank Veranstaltung
Programm

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