Engagement hat viele Gesichter

Erster Programmtag des 5. International Diplomats Programme in Berlin

Datum
14 April 2013
Uhrzeit
-
Ort der Veranstaltung
Berlin, Deutschland
Einladungstyp
Nur für geladene Gäste

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Am 14. März trafen sich zum ersten Programmtag in Berlin 14 junge Diplomatinnen und Diplomaten aus Algerien, Tunesien, Ägypten, Israel, den palästinensischen Gebieten, Jordanien, dem Irak, Pakistan, Nepal, Thailand, Vietnam, China, Indonesien und Australien. Eine zweistündige Diskussion mit fünf Abgeordneten des Deutschen Bundestages bot Einblicke in das politische Berlin und die deutsche Parteienlandschaft. Thema waren sowohl außenpolitische als auch innenpolitische Fragen. „Warum nimmt Deutschland nicht mehr syrische Bürgerkriegsflüchtlinge auf?“, lautete eine davon. Die Abgeordneten der fünf im Bundestag vertretenen Parteien waren sich einig, dass in diesem Punkt mehr getan werden müsse. Bei anderen Fragen gingen die Meinungen auseinander, etwa bei den umstrittenen Panzerexporten nach Saudi-Arabien oder der deutschen Beteiligung an militärischen Auslandseinsätzen.

Die Teilnehmer des Diplomats Programme interessierten sich auch für die deutsche Innenpolitik, etwa die Rolle der Piratenpartei und die Bildung von Regierungskoalitionen im deutschen Wahlsystem. Ein Teilnehmer zeigte sich beeindruckt vom niedrigen Durchschnittsalter der anwesenden Abgeordneten. „Bei uns werden Politiker als ‚Nachwuchskräfte‘ bezeichnet, wenn sie zwischen 40 und 50 Jahre alt sind“, sagte er, nur halb im Scherz. Um politische Partizipation und aktuelle Entwicklungen in den Herkunftsländern der Teilnehmer ging es auch beim anschließenden Mittagessen mit dem Geschäftsführenden stellvertretenden Präsidenten der DGAP Paul Freiherr von Maltzahn im Internationalen Club des Auswärtigen Amtes.

Lebendige Forschungslandschaft

Am Nachmittag wurde das Programm in Deutschlands größtem Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof fortgesetzt, wo sich in den letzten Jahren eine lebendige Forschungs- und Unternehmenslandschaft etabliert hat. Hardy Rudolf Schmitz, Geschäftsführer der WISTA-Management GmbH, umriss in einem Vortrag die Geschichte des Standortes und seine Entwicklung in den vergangenen Jahren. „Entwicklung“ (incubation) und „Vernetzung“ (networking) sind für Schmitz die zentralen Vorteile eines solchen Technologieparks. So erhalten junge Forscher und Unternehmer im Gründerzentrum Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Ideen und dem Aufbau eigener Unternehmen. In Adlershof bemüht man sich besonders um die Ansiedlung von Unternehmen aus den Bereichen Photonik und Optik, Mikrosysteme und Materialien, IT und Medien, sowie Photovoltaik und Erneuerbare Energien. Wie angewandte Spitzenforschung in der Praxis aussehen kann, erfuhren die Teilnehmer beim anschließenden Besuch im Leibniz-Institut für Kristallzüchtung. 

Um den Wert von Netzwerken und innovativen Ideen ging es auch bei einem abschließenden Treffen in den Räumen der BMW Stiftung Herbert Quandt. Dort stellten Geschäftsführer Markus Hipp und die Leiterin der Young Leaders Foren Ilsabe von Campenhausen ihre Arbeit vor und sprachen mit den Teilnehmern über die Rolle von Stiftungen in Deutschland. Besonders beeindruckt zeigten sich die Diplomaten vom Konzept der Young Leaders Foren, deren Ziel es ist, internationale Führungskräfte für soziales Engagement zu gewinnen und sie mit Akteuren aus der Zivilgesellschaft zu vernetzen. „Venture Philantropie ist ein ganz neues Konzept für mich“, sagte einer der Teilnehmer, „ich finde es sehr überzeugend.“

 

Das International Diplomats Programme ist eine Initiative des Auswärtigen Amts und der BMW Stiftung Herbert Quandt, die mit Unterstützung der DGAP durchgeführt wird. Jährlich werden bis zu 14 Diplomatinnen und Diplomaten aus dem Nahen und Mittleren Osten, Nordafrika, Süd-, Ost- und Südostasien eingeladen, Deutschland in dem einjährigen englischsprachigen Programm aus vielfältigen Perspektiven zu erleben. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Frau Senta Höfer, senta.hoefer@diplo.de, 030 1817-4838 oder Herr Gregor Darmer, 1-da-dgap3@auswaertiges-amt.de, 030 1817-1086.

Zielgruppe
Veranstaltung Forschungsprogramm
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