„Europa braucht die Dynamik der Türkei“

Treffen des Carl Friedrich Goerdeler-Kollegs für Good Governance in Istanbul

Datum
14 - 17 Februar 2013
Uhrzeit
-
Ort der Veranstaltung
Istanbul, Deutschland
Einladungstyp
Nur für geladene Gäste

Share

Die Verhandlungen mit der Türkei über einen EU-Beitritt stocken. Dabei hat das Land den Europäern viel zu bieten, bekräftigte Egemen Bağış, Minister für Europäische Angelegenheiten der Türkei und Chefunterhändler für die Beitrittsverhandlungen. „Neben dem Absatzmarkt und Wirtschaftswachstum kann die Türkei als Vermittler zwischen den Kulturen dienen.“

Die EU brauche die Dynamik der Türkei: „Ohne die Türkei ist Europa langweilig und global nicht wettbewerbsfähig.“ Bağış diskutierte mit Günter Verheugen, Direktor des Carl Friedrich Goerdeler-Kollegs und ehemaliger Vizepräsident der Europäischen Kommission, sowie den 50 Teilnehmern des Alumni- und Zwischentreffens in Istanbul.

Globaler Akteur

Die türkische Außenpolitik nach der arabischen Revolution stand auch im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion mit Hüseyin Bağcı, Professor für Internationale Beziehungen an der Middle East Technical University in Ankara, und Michael Thumann, Redaktionsleiter Mittlerer Osten der Wochenzeitung DIE ZEIT. Bağcı betonte, dass die Türkei ein globaler Akteur sei. Thumann verwies darauf, dass das Land vor großen Herausforderungen vor allem im Bildungs- und Rechtssystem stehe.

Im Verwaltungssektor könne das Land auf einige erfolgreiche Reformen blicken, von denen viele auf Druck der EU durchgeführt worden seien, sagte Korel Göymen, Professor für Politikwissenschaft und Öffentliche Verwaltung an der Sabancı Universität in Istanbul. Schon deswegen sei die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen notwendig gewesen.

Rasante Veränderungen

Dass die Millionenstadt Istanbul vor besonderen infrastrukturellen Herausforderungen steht, wurde den Kollegteilnehmern im Gespräch mit Serkan Korkmaz Arslan von der Istanbuler Entwicklungsagentur klar. Für Stadtplaner sei es kaum möglich, mit den rasanten Veränderungen Schritt zu halten. Allerdings eröffne die Stadt, die sich in den vergangenen Jahren zu einer globalen Metropole entwickelt habe, auch beträchtliche Entwicklungsmöglichkeiten.

Das Carl Friedrich Goerdeler-Kolleg für Good Governance ist ein Programm der Robert Bosch Stiftung und wird in Zusammenarbeit mit der DGAP durchgeführt. Das Kolleg bietet Konferenzen und Weiterbildungen für Nachwuchsführungskräfte aus dem öffentlichen Sektor (öffentliche Verwaltung, öffentliche Unternehmen, gemeinnützige Institutionen etc.) aus Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Moldau, Russland, der Türkei und der Ukraine an. Mehr Informationen: www.goerdeler-kolleg.de.

 

Eine Bewerbung für den nächsten Jahrgang (September 2013-August 2014) ist noch bis zum 28. Februar 2013 möglich.

Ansprechpartnerin: Marie-Lena May, Programmmitarbeiterin Zentrum für Mittel- und Osteuropa der Robert Bosch Stiftung

 

Zielgruppe
Think Tank Veranstaltung
Core Expertise topic
Core Expertise region
Regionen