Zeitenwende

Weichenstellung für eine neue deutsche Außenpolitik

Am 27. Februar 2022, nur wenige Tage nach der russischen Invasion in der Ukraine, hat Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Regierungserklärung eine radikale Neuausrichtung der deutschen Sicherheits- und Außenpolitik angekündigt – im Rahmen der sogenannten Zeitenwende. 

Was aber bedeutet diese konkret, besonders vor dem Hintergrund eines noch andauernden Krieges mit ungewissem Ausgang? Bereits umgesetzte sowie anvisierte Maßnahmen demonstrieren eine beachtliche Kehrtwende in der Verteidigungs-, Wirtschafts- und Energiepolitik. Dennoch mangelt es zurzeit noch an einer übergreifenden Strategie mit klaren Zielen und konkreten Lösungsansätzen.

Für die DGAP ergibt sich dadurch eine besondere Gelegenheit, ihrem Auftrag getreu, die Außenpolitik Deutschlands aktiv mitzugestalten. Ziel ist es, einen Anstoß zu einer notwendigen Diskussion über die Grundzüge einer neuen euro-atlantischen Sicherheitsordnung, jenseits tagespolitischer Entwicklungen, zu geben: Deutschland und Europa müssen eine Vision einer neuen Ordnung gemeinsam entwickeln.

Dieses Dossier bündelt die große Bandbreite der DGAP-Expertise, um politischen Verantwortlichen mithilfe fundierter Analysen, Einschätzungen und Debatten bei der strategischen Umsetzung der „Zeitenwende“ zur Seite zu stehen. Dabei gilt es, ebenso Denkanstöße für eine einheitliche europäische Sicherheitsordnung zu bieten. Denn: Der Erfolg deutscher Zeitenwende-Politik wird sich daran messen lassen müssen, wie selbstbestimmt Europa seine eigene Sicherheit in den nächsten Jahren gestalten kann.

In unserem neuen Podcast BerlinsideOut untersuchen Ben Tallis und Aaron Gush Burnett, wie sich die deutsche "Zeitenwende" entwickelt und wie sie im In- und Ausland wahrgenommen wird. Abonnieren Sie den Podcast hier: dgap.org/en/BerlinsideOut



Aktuelle Publikationen

Eine Industriepolitik für die Rüstung

Was Deutschland tun muss, um die Versorgung seiner Streitkräfte zu sichern

Zwischen Deutschlands militärischen Zielen und seiner industriellen Kapazität klafft eine enorme Lücke. Abhilfe schaffen soll die Rüstungsindustriepolitik, also die gezielte Entwicklung der industriellen Landschaft entlang nationaler Ziele. Dafür müssten aber a) diese Ziele benannt und gegenüber anderen priorisiert werden, b) die Instrumente der Industrie-, Kooperations-, und Exportpolitik miteinander verzahnt und zentral gesteuert werden, und c) ausreichende Ressourcen zur Verfügung stehen.

Autor*in/nen
Dr. Christian Mölling
Torben Schütz
Memo

European Defense in A New Age (#EDINA)

Geostrategic Changes and European Responses Shaping the Defense Ecosystem
Autor*in/nen
Dr. Christian Mölling
Sören Hellmonds
Theresa Caroline Winter
Report

Zeitschleife statt Zeitenwende

Die Bundeswehr bleibt in der strukturellen Unterfinanzierung
Autor*in/nen
Dr. Christian Mölling
Torben Schütz
Sören Hellmonds
Policy Brief

Sicherheit als Generationenfrage

Prioritäten für die Nationale Sicherheitsstrategie unter DGAP-Mitgliedern
Autor*in/nen
Alexandra Gritz
Prof. Dr. Guntram Wolff
Memo

China “De-risking”

A Long Way from Political Statements to Corporate Action
Autor*in/nen
Ole Spillner
Prof. Dr. Guntram Wolff
Policy Brief

Who’s Afraid of (Ukraine’s) Victory?

For Germany’s chancellor, victory seems to be the hardest word. This reluctance appears driven by fears of geopolitical change, which he seems hesitant to shape, let alone master, and by drawing the wrong lessons from German history.

Autor*in/nen
Dr. Benjamin Tallis
Julian Stöckle
IPQ
Veröffentlichungsdatum



 

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