Reformen und junge Leute in Frankreich
Frankreichs Jugend zweifelt an Reformerfolgen
© REUTERS/Benoit Tessier
Französische Studierende und Lehrer demonstrieren gegen Reformpläne der Regierung am Nationalen Protesttag, Paris, 3. Mai 2018. Das Banner trägt die Aufschrift: „Keine Selektion oder Unsicherheit, mehr Geld für die Ausbildung“.
Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Frankreich seit Jahrzehnten hoch, viele junge Menschen arbeiten unter prekären Bedingungen. Als Folge bekommen radikale Parteien mehr Zulauf oder junge Leute entscheiden sich, erst gar nicht zur Wahl zu gehen. Frankreichs Präsident Macron geht jetzt mit einem Reformpaket im Arbeitsmarkt und Bildungswesen einen grundsätzlich richtigen Weg. Jedoch werden die erhofften Auswirkungen nicht so schnell zu spüren sein.
Analyse
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Frankreichs Jugend zweifelt an Reformerfolgen
Die von Präsident Macron angestoßenen Arbeits- und Bildungsreformen sind nichts Geringeres als ein Kulturwandel. Mehr Investitionen sollen die Chancen von Kindern und Jugendlichen verbessern und Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte nachholen. Allerdings werden die Auswirkungen der Reformen kaum schnell spürbar sein. Auch verfestigt sich der Eindruck, dass die ärmeren Bevölkerungsschichten nicht ausreichend berücksichtigt werden. Dies birgt die Gefahr einer weiteren politischen Radikalisierung.
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Interview
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14 Fragen zum französischen Bildungssystem an Olivier Giraud
Frankreich, Reform
Im Interview mit Sara Jakob vom Programm Frankreich/deutsch-französische Beziehungen der DGAP erläutert der Bildungsforscher Olivier Giraud die Stärken und Schwächen des französischen Bildungssystems und analysiert dessen Eignung, soziale Inklusion zu fördern und Chancengleichheit herzustellen. Olivier Giraud ist Politikwissenschaftler, Forschungsdirektor am CNRS und Co-Direktor des LISE (Laboratoire interdisciplinaire pour la sociologie économique), Paris.
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